Es wäre zu viel verlangt, von Kandidaten zu erwarten, dass sie sich vor einer Bewerbung mit allen Details der Arbeitsbedingungen in Ihrer Apotheke vertraut machen und diese Informationen am besten noch mühsam aus verschiedenen Quellen zusammentragen. Vielmehr wird sich der Kandidat einen ersten Eindruck verschaffen. In der Anbahnung einer Bewerbung müssen Sie also “nur” vermitteln, wofür Sie stehen und gleichzeitig grundsätzliche Bedenken des Bewerbers ausräumen. Es geht letztlich darum, eine erste Basis für Vertrauen zu schaffen. Wichtig ist, dass die wesentlichen Fragen des Bewerbers beantwortet sind und er ein einheitliches Bild erhält:

Kundenzufriedenheit: Handelt es sich um eine beliebte Apotheke, mit Kunden, die gerne kommen und eine gewisse Dankbarkeit für die Mitarbeiter der Apotheke mitbringen?

Teamatmosphäre: Vermittelt das Team eine gewisse Professionalität, Spaß bei der Arbeit und scheinen alle Mitarbeiter stolz auf Ihren Arbeitsplatz zu sein?

Struktur: Wirkt die Apotheke als gäbe es klare Abläufe und Prozesse, sodass kein Chaos aufkommt?

Inhaber: Wirkt der Inhaber sympathisch und vor allem wie ein kompetenter und fairer Chef?

Besonderheit: Gibt es etwas, das diese Apotheke von anderen Apotheken eindeutig unterscheidet?

Es ist Ihre Verantwortung, die Antwort auf diese Fragen für potenzielle Kandidaten anschaulich zu machen. Das ist nur möglich, wenn Sie über eine informative Karriereseite verfügen und authentische Eindrücke aus Ihrem Apothekenalltag über soziale Medien darstellen.

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Frage nach der Besonderheit Ihrer Apotheke wahrscheinlich ungleich schwerer zu beantworten ist, als die vorherigen Fragen. Bei den meisten Apotheken gibt es keinen klaren Punkt, der sie eindeutig von der Konkurrenz abhebt. Eine gute und ausführliche Beratung anzubieten, hebt Sie von Versandapotheken ab, aber das machen 99% aller öffentlichen Apotheken auch, oder behaupten es zumindest von sich. Im Übrigen waren auch Banken historisch eine beratungsintensive Branche und dennoch geht die Tendenz hin zu kleineren und weniger personalintensiven Filialen. Aber auch die Details, wie ein IPad für Mitarbeiter oder eine Prämienkarte verfügen bei weitem nicht über die ausreichende Strahlkraft, um Sie von der Konkurrenz abzuheben.

Wo können Sie also beginnen? Letztendlich müssen Sie Ihren Mitarbeitern und Kandidaten eine attraktive Erzählung bieten, warum Sie in Ihrer Apotheke einen positiven Beitrag zum großen Ganzen leisten. Für die Antwort auf diese Frage müssen Sie beim Kunden ansetzen. Warum kommen Ihre Kunden zu Ihnen in die Apotheke und warum werden sie in Zukunft kommen? Welches Erlebnis möchten Sie für den Kunden kreieren, welches er weder im Internet, noch in einer anderen Apotheke findet? Zusammengefasst müssen Sie eine Vision entwickeln, die möglichst einzigartig ist und hinter der sich Ihre Mitarbeiter mit Überzeugung versammeln können.

Wichtig zu verstehen ist hierbei: Die Vision drückt nur aus, was sie wollen. Ihr Können haben Sie damit noch nicht unter Beweis gestellt. Dieses spiegelt sich in den Strukturen, Systemen und in der Führung in Ihrer Apotheke. Eine Vision alleine reicht nicht aus, damit Ihre Mitarbeiter an einem Strang ziehen und die gemeinsamen Ziele verfolgen. Es ist Ihre Aufgabe, Strukturen zu schaffen, die Ihre Vision für die Mitarbeiter greifbar machen und in einzelne Tätigkeitsfelder herunterbrechen. Das beginnt bereits mit einem strukturierten Onboarding und setzt sich über alle Phasen des Beschäftigungsverhältnisses fort. Jeder Mitarbeiter muss eine klare Vorstellung davon haben, welche Tätigkeiten zur Erreichung der Vision zentral sind und welche Tätigkeiten eher von untergeordneter Relevanz sind.

Erst wenn Sie über eine griffige Vision verfügen und die Strukturen und Führungssysteme geschaffen haben, um diese Vision professionell zu verfolgen, sollten Sie sich den konkreten Maßnahmen zuwenden. Hierbei gilt es 2 Grundregeln zu beachten. Erstens sollte sich die konkrete Gestaltung der Arbeitsbedingungen aus Ihrer Vision ableiten. Wenn z.B. pharmazeutische Dienstleistungen einen wesentlichen Teil Ihres Gesamtkonzepts ausmachen, dann sollten Sie Ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit geben, sich in diesen Bereichen zu entwickeln und hier Verantwortung zu übernehmen. Zweitens sollten Sie Benefits entwickeln, die Ihre Mitarbeiter vor allem emotional abholen. Es geht dabei um Benefits, die Ihre Mitarbeiter in ihrem persönlichen Leben unterstützen und ihnen zeigen, dass Sie sie als ganze Person wertschätzen. Mit Leistungen wie Erholungsbeihilfen oder förderlichen gesundheitsfördernden Maßnahmen zeigen Sie, dass Ihr Engagement für Ihre Mitarbeiter weit über den bloßen Arbeitsalltag hinausreicht.

Testen Sie, ob sich Ihre Apotheke als attraktiver Arbeitsplatz von anderen Apotheken abhebt. Können Sie diese Fragen für Ihre Apotheke beantworten?

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Unsere Geschäftsführer Nicolas Klose und Mara Maier